Willkommen in 2019!

In 2017 bekam die urban coop berlin den Zuschlag für das erste eigene Wohnprojekt. In 2018 sind die Planungen weit vorangeschritten. Dennoch blicken wir mit sehr gemischten Gefühlen auf das vergangene Jahr zurück – und sind nun ganz gespannt darauf, was 2019 bringen wird.

Das wichtigste vorab.Die urban coop berlin eg hat nach reiflicher Überlegung schweren Herzens folgende Entschlüsse gefasst:

1. Wir werden in der ersten Jahreshälfte 2019 keine neuen Anwärter*innen aufnehmen.

2. Alle bestehenden Anwärter*innen müssen bis auf weiteres keinen Jahresbeitrag für 2019 entrichten (bleiben aber natürlich weiterhin als Anwärter*innen mit der jeweiligen Anwartschaftsnummer registriert).

Wie kam es dazu? Ende 2017 konnten wir auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Wir hatten sehr viel Zeit, Gehirnschmalz und Nerven in unsere Bewerbung für die Entwicklung eines Grundstücks in der “Schöneberger Linse” investiert – und waren überglücklich als wir kurz vor dem Jahreswechsel tatsächlich den Zuschlag für dieses Projekt erhielten. All die Arbeit hatte sich wahrlich gelohnt! Wir blickten optimistisch auf das Jahr 2018, hofften auf zahlreiche neue Konzeptverfahren und setzten uns die Planung eines weiteren genossenschaftlichen Wohnprojekts in 2018 zum Ziel.

Nun ist das Jahr 2018 vorbei und unsere Bilanz als urban coop berlin ist – leider – ziemlich durchwachsen. Auf der einen Seite freuen wir uns sehr, dass unsere Planungen für das Bauvorhaben in der Schöneberger Linse in diesem Jahr weit fortgeschritten sind. Viele von Euch erinnern sich bestimmt an die zahlreichen Mails, in denen wir immer wieder die Vergabe einzelner Wohnungen angekündigt haben, die aus diesem oder jenem Grund noch einmal frei wurden. Im Sommer waren dann schließlich und endgültig alle Wohnungen in unserem Pilotprojekt in guten Händen. Zeitgleich gründeten die künftigen Bewohner*innen des Hauses eine eigene Genossenschaft, die UCB Blaue Insel eG, und wurden so selbst zu Bauherren und -damen. Seitdem begleiten unsere Partner von der L.I.S.T. GmbH den Planungsprozess professionell. In mehreren Workshops wurden bereits Grundrisse festgelegt, Gemeinschaftsräume geplant und genossenschaftliche Konmmunikationskanäle etabliert. Auf dieser Grundlage haben De Giovannini Architekten in Zusammenarbeit mit Fachplanern mit der Entwurfsplanung begonnen.

Auf der anderen Seite ist es uns leider trotz vielfältiger intensiver Bemühungen nicht gelungen, ein neues Bauvorhaben unter Dach und Fach zu bringen. Dies hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist zweifellos die mangelnde Förderung genossenschaftlichen Wohnens durch die Berliner Politik und Verwaltung. Im Verbund mit zahlreichen anderen jungen Wohnungsbaugenossenschaften bemühen wir uns unermüdlich um Unterstützung. Doch obwohl sich die vagen Versprechungen der Entscheidungsträger*innen aus der Regierung immer wieder sehr gut anhören, werden wir im Alltag eher von Gegenwind ausgebremst als durch Rückenwind beflügelt.

So waren beispielsweise die drei im Sommer von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) ausgeschriebenen Konzeptverfahren derart unattraktiv und problembehaftet, dass sich die Mitglieder des Bündnis Junger Genossenschaften – deren Gründungsmitglied die urban coop berlin eg ist – gemeinsam gegen eine Beteiligung an diesen Konzeptverfahren entschlossen. (Wir haben die Gründe hier ausführlich dargestellt.)

Wir hoffen sehr, dass sich die Aussichten für junge Genossenschaften wie die urban coop berlin in 2019 endlich verbessern, sodass wir wieder guten Gewissens Anwärter*innen aufnehmen und möglichst bald neue Projekte entwickeln können. Wir halten Euch selbstverständlich stets auf dem Laufenden.

Das Team der urban coop berlin